Am 30. November 2020 haben wir im Rahmen einer Online-Preisverleihung die OPER! AWARDS 2020 verliehen. Ursprünglich war für den Abend eine Preisverleihungs-Gala im Renaissance-Theater Berlin geplant. Doch Corona machte Präsenzveranstaltungen unmöglich, und wir mussten in den virtuellen Raum ausweichen. Leicht verändert stellt sich die Situation in diesem Jahr dar, doch noch immer bestimmt die Pandemie unser aller Leben.
Noch mehr als die Spielzeit 2019/20 war nämlich die Saison 2020/21 – und damit der Bewertungszeitraum für die OPER! AWARDS 2021 – von Corona eingeschränkt. Von den gut zehn Monaten hatten die Opernhäuser nur etwa drei geöffnet: im September und Oktober 2020 und dann erst wieder ab Juni 2021, mancherorts auch schon ab Ende Mai. Dazwischen wurde – wer es sich leisten konnte – gestreamt. Doch Streamings sind keine Bewertungsgrundlage für die Wahl z.B. eines „Besten Sängers“ oder einer „Besten Sängerin“. In diesem Jahr Awards zu vergeben, wäre nicht seriös gewesen.
Wir haben uns aber die vergangene Spielzeit unter anderen Aspekten angesehen. In Erweiterung der Runde durch die Gäste Wolfgang Ablinger-Sperrhacke, Sänger und Mitbegründer der Initiative „Aufstehen für die Kunst“, sowie Heribert Germeshausen, Intendant der Oper Dortmund, hat die Jury (terminbedingt konnten bei dem Gespräch nicht alle dabei sein) auch einen Blick auf den Umgang der Politik mit der Kultur in der Pandemie geworfen. Auf unserer Website www.oper-awards.com ist die Diskussion als Videomitschnitt zu verfolgen.
Uwe Friedrich: Die vergangene Spielzeit hat live auf der Bühne und vor Publikum nur am Anfang und dann erst wieder am Ende stattgefunden. Wenn ich überlege, was ich in diesen Wochen Herausragendes gesehen habe, fallen mir auf Anhieb Die ersten Menschen von Rudi Stephan in der Oper Amsterdam ein. Mit dem Concertgebouw-Orchester unter François-Xavier Roth und inszeniert von Calixto Bieito. Als nächstes in der Berliner Staatsoper La fanciulla del West mit Antonio Pappano. Das waren Großproduktionen, bei denen man sich schon fast gewundert hat, dass sie angesichts der Pandemie überhaupt möglich waren.
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