Welche Anforderungen stellt die Gesellschaft heute an Kulturgebäude? Was muss beachtet werden, wenn ein Neubau auch bei Skeptikern Anklang finden und von der Bevölkerung akzeptiert werden soll? Wie sieht es mit der Modernisierung bestehender Bauten aus? In eine Reihe von Online-Lectures haben sich Experten zu diesen Themenfeldern gründlich Gedanken gemacht.
Von Stephan Schwarz-Peters
Die deutsche Kulturlandschaft gleicht vielerorts weniger einer blühenden Oase als einem Trümmerfeld. Es bröckeln die Opern in Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart; in Nürnberg schaut man bang aufs Jahr 2025, in dem die feuerpolizeiliche Betriebserlaubnis des Hauses am Richard-Wagner-Platz erlischt; in Köln hält eine Sanierungstragödie die Öffentlichkeit in Atem, die an Dauer und Dramatik alles in den Schatten stellt, was hier jemals über die Bühne gelaufen ist. Keine Frage: An Deutschlands Musentempeln – nicht nur an den Opernhäusern – herrscht Handlungsbedarf. Bisweilen so starker, dass selbst gründliche Umbauten nicht mehr möglich sind oder so unrentabel, dass man, wie im Fall der 1963 fertiggestellten Doppelanlage der Städtischen Bühnen Frankfurt, um einen Neubau nicht herumkommt.
„Was das alles kostet!“, stöhnen die einen. „Welch ungeheure Chancen sich hier auftun!“, jubilieren die anderen. Um die Frage zu erörtern, wie’s denn eigentlich ausschaut mit den Kulturbauten der Zukunft, haben sich kürzlich Experten zum virtuellen Gedankenaustausch getroffen. Ihre Ergebnisse haben sie in einer Reihe von Lectures präsentiert und zur Diskussion gestellt. Initiiert wurde die Online-Veranstaltung von renommierten Opernhäusern in München (Bayerische Staatsoper), Düsseldorf, Berlin (Komische Oper), Stuttgart und Zürich – Institutionen also, die auf ihre Weise selbst von der Thematik betroffen sind und schon von daher Interesse an einer Debatte haben. Wer tiefer ins Thema einsteigen möchte, kann sich ausführlich unter kulturbauten.net informieren. Hier findet man alle sieben Lectures in voller Länge zum Nachschauen, auch ergänzende Informationen und Materialien sind vorhanden.
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